Luft- und Raumfahrtkonzern Terma verwendet ADA-Entwicklungsumgebung im Space-Monitor-Projekt

Paris, New York, 12. Dezember 2012 – Paris Space Week 2012-  Der internationale Luft-, Raum¬fahrt-, Verteidigungs- und Sicherheits-konzern Terma mit Sitz in Lystrup, Dänemark, hat sich für den Ein-satz der Entwicklungsumgebung GNAT Pro Safety-Critical bei der Entwicklung der Embedded Software seines Atmosphere-Space In-teractions Monitor (ASIM) entschieden. ASIM ist Bestandteil des Columbus-Moduls der Internationalen Raumstation ISS. Terma wird GNAT Pro Safety-Critical zusammen mit den Tools GNATemulator and GNATcoverage verwenden, um die Anwendung, die auf dem LEON-3-Prozessor zum Einsatz kommt, zu testen und zu entwi-ckeln.

ASIM hat die Aufgabe, bestimmte Arten von Entladungen in der Atmo-sphäre, die als "Red Sprites", "Blue Jets" oder auch "Elfen" bezeichnet werden, zu erkennen und die dabei zu entstehende Röntgen- und Gammastrahlung zu analysieren. Damit sollen Zusammenhänge zwi-schen diesen Blitzen und starken Gewittern aufgedeckt werden sowie das Verständnis dieser Phänomene und ihren Einfluss auf das Klima zu verbessern. Terma fungiert im Auftrag der europäischen Weltraumorga-nisation ESA als Generalunternehmer für die Entwicklung des ASIM-Ge-räts und dessen Software. Da ASIM im Weltraum eingesetzt wird, wären Reparaturen, sofern sie überhaupt möglich sind, sehr teuer; die Zuver-lässigkeit der Plattform und ihrer Software ist daher extrem wichtig.

Das war der Hauptgrund für die Wahl der Programmiersprache Ada für die Softwareentwicklung. Dabei wird das sogenannte Ravenscar-Profil – eine Teilmenge der Ada-Features für parallel ausgeführte Tasks, die di-rekt für sicherheitskritische Echtzeitberechnungen ausgelegt ist –  ein-gesetzt, um sicherzustellen, dass die gesamte Anwendung, einschließ-lich der parallel ausgeführten Programmteile, deterministisch ist und den Echtzeitanforderungen genügt. Ada ermöglicht es, wichtige Eigenschaf-ten des Programms so¬wohl statisch als auch dynamisch zu überprüfen; dies wurde in Ada 2012 durch die Einführung von sogenannten Contracts (Contract-Based Programming) noch erweitert. Dies hilft Ent-wicklern, die Anforderungen an die Software direkt im Quelltext zu for-mulieren, und Widersprüche und Fehlverhalten sehr zeitig Entweder sta-tisch (während der Kompilation) oder dynamisch (während des Tests) zu entdecken.

Für die Entwicklung mit Ada hat Terma die LEON-3-ELF-Konfiguration der Entwicklungsumgebung GNAT Pro Safety Critical gewählt. Diese ent¬hält Tools zur statischen und dynamischen Analyse, die die besonde-ren Eigenschaften der Programmiersprache Ada nutzen, um eine höhe-re Zuverlässigkeit zu erreichen. Komplexitätskriterien und andere Metri-ken werden von GNATmetrics automatisch überwacht, während GNATcheck die Einhaltung des Coding-Standards ermöglicht und typi-sche Fehlerquellen entdecken kann. Das Tool GNATstack führt eine sta-tische Stack-Analyse durch, so dass die Anforderungen an die Größe des Stacks schon vor der Ausführung ermittelt werden können. Für die dynamische Analyse nimmt GNATemulator das Unit-Testing der Soft-ware mithilfe der LEON-3-Werkzeuge vor, ohne dass dabei die konkrete Hardware nötig ist. GNATcoverage benutzt die gleiche Technik, um In-formationen über die strukturelle Abdeckung des Codes zu erhalten, oh-ne die Software oder das Binary zu verändern. Die Software wird auf diese Weise in einem voll emulierten Umfeld getestet, so dass die Hard-ware erst für die Integrationstests und systemspezifische Verifikation zur Verfügung stehen muss.

"Bei Terma halten wir Ada für besonders geeignet für die Entwicklung von Embedded Software, da es schon sehr lange erfolgreich in sicher-heitskritischen Systemen mit Echtzeitanforderungen eingesetzt wird", erklärt Mark Lorenzen, Software-Ingenieur bei Terma und Verantwortli-cher für die ASIM-Software. "Mit GNAT Pro für LEON 3 ELF verfügen wir über eine komplette Ada Toolchain, die sowohl die nötige Qualität aufweist, als die Belege, die man für die Entwicklung kritischer Software braucht. Wir sehen es als besonderen Vorteil an, dass GNAT Pro für LEON 3 ELF es uns ermöglicht, ohne ein separates Echtzeit-Betriebs-system auszukommen, da wir es mithilfe von Ravenscar direkt auf dem Board mit einem Minimum von Aufwand einsetzen können."
"Ada und GNAT Pro werden regelmäßig mit großem Erfolg in Weltraum-anwendungen eingesetzt, und das ASIM-Projekt ist ein weitere belegt für die Vorteile, die es in diesen besonders kritischen Bereich hat," sagte Cyrille Comar, Managing Director bei AdaCore. "Es freut uns besonders, dass Terma in diesem Projekt die gesamte Breite an verfügbarer Tech-nologie rund um GNAT Pro einsetzt, um zuverlässigere Software zu er-halten."

Über Terma A/S
Terma ist in den Bereichen Luft-und Raumfahrt, Verteidigung und Sicherheit tätig und arbeitet mit Kunden und Partnern in der ganzen Welt. Mit über 1100 Beschäftigten weltweit entwickelt die Firma missionskritische Produkte und Lösungen die die Anforderungen und Wünsche der Kunden erfüllen.
www.terma.com

Über AdaCore
AdaCore wurde 1994 gegründet und ist der führende Anbieter von kommerziellen Softwarelösun-gen für Ada, einer modernen Programmiersprache für große, langlebige Anwendungen, bei denen Sicherheit und Verlässlichkeit kritisch sind. Das wichtigste Produkt des Unternehmens ist die Ent-wicklungsumgebung GNAT Pro, die Online-Support bietet und auf mehr Plattformen als jede andere Ada-Technologie verfügbar ist. AdaCore hat eine große, weltweite Kundenbasis; bitte finden Sie weitere Informationen auf der folgenden Seite: http://www.adacore.com/home/company/customers/

Sowohl Ada als auch GNAT Pro werden immer häufiger im High-integrity-Bereich und für sicher-heitszertifizierte Anwendungen eingesetzt, so vor allem in sicherheitssensiblen Bereichen wie der Luftfahrt, militärischen Systemen, der Flugverkehrskontrolle, dem Flugverkehrsmanagement, dem Eisenbahnbereich, der medizinischen Produkte oder dem Finanzsektor.

AdaCore hat seinen nordamerikanischen Hauptsitz in New York, der europäische Hauptsitz ist in Paris. Weitere Informationen unter www.adacore.com

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AdaCore
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